»Die Freiheit der Fantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche; sie ist Kühnheit und Erfindung.« – Eugène Ionesco. Architektur ist Verkörperung von Kultur. Geprägt von technischem Fortschritt, bildet sie den Zeitgeist gegenwärtiger Epochen ab.

Unser Forschungsvorhaben setzt sich mit der adaptiven 3D-Druck Technologie und dessen Folgen auf unsere heutige Architektur auseinander. Wir erforschen und ermöglichen das 3D-Drucken von Bauwerken im großen Stil. Wie wird das Besiedeln von ländlichem, wie auch urbanem Raum, zukünftig vollzogen? Entwicklungen zeigen, dass die Arbeit des Einzelnen stets effizienter und ressourcensparender gestaltet wird, um die Gesamtmenge der verrichteten Arbeit zu steigern.

Im 21. Jahrhundert können wir einen weiteren Schritt wagen und unsere Vorstellungen vom Bauen, Arbeiten und Leben hinterfragen. Bauwerke, deren Herstellung einen durchgängig ehrlichen Umgang mit einer neuen Technologie pflegen – gar die Einleitung einer architektonischen Epoche. Das Modell des parasitären, ortsunabhängigen Systems besticht durch seinen einzigartigen Purismus in Konstruktion und Logistik. Löst die von uns angestrebte Entwicklung Probleme oder verlieren wir uns im Rausch von Technologien? Es ist die Verantwortung unserer Generation sich derartigen Herausforderungen anzunehmen und auf eine gesunde Zukunft hinzuarbeiten.
Der Kybernit erforscht einen flexiblen Systemansatz des großformatigen 3D-Drucks. Parasitär wird auf bestehender topografischer Struktur aufgebaut. Die Seilaufhängung spannt den Kyberniten an vier Systemaufhängungspunkten auf. Die Kinematik des Kyberniten unterscheidet sich signifikant von konventionellen 3D-Druckern. Das adaptive Prinzip basiert dennoch auf dem konventionellen 3D-Druck Verfahren: Dreidimensionale Objekte werden schichtweise aufgebaut – der Aufbau erfolgt computergestützt, basierend auf dem System rechnerinterner Datenmodelle. Gerade weil bestehende 3D-Druck Ansätzte adaptiert werden können, stellt das Prinzip des Kyberniten einen visionären Ansatz dar, großartige und komplexe Strukturen neu zu denken.

Der Kybernit ist eine Arbeit, zusammen mit Alexander Kornejewez und Tizian Erlemann.